Wenn ich schon so viele Bilder zu Zentangle, bzw. Zendoodle / Doodle poste, dann sollte ich vielleicht auch ein bisschen was dazu erklären. Die Zentangle Methode kommt aus Amerika, auf der Seite http://www.zentangle.com/ kannst Du die Erfinder kennen lernen und etwas über die zertifizierten Trainer erfahren (allerdings, alles auf englisch).
Nun zu meiner Erklärung:
Die grobe Bedeutung des zerlegten Wortes ist: Zen = die Gedanken zur Ruhe kommen lassen, tangle = Gewirr, Verschlingungen. Dass hört sich sehr widersprüchlich an. Allerdings funktioniert diese Verbindung, wie ich finde sehr gut. Durch die verschlungenen Linien auf dem Papier und das Zeichnen der Muster in diese kann man wunderbar abschalten.
Aber von vorn, Zentangle werden normaler weise auf einem quadratischen Stück Papier gezeichnet, ich habe mich für 9 x 9 cm (10,5 x 10,5 cm) entschieden. Mit einem weichen Bleistift (z. B. 2B) zeichnest Du leicht jeweils einen Punkt in die Ecken des Quadrats. Das ist auf dem Foto hier ein wenig schwer zu erkennen.
Im Anschluss verbindest Du die Punkte miteinander. – Nimm für diese Doodle / Zentangle auf keinen Fall ein Linial, gerade die nicht exakten Linien machen es aus. – Jetzt zeichnest Du in das entstandene Rechteck noch einige Verbindungslinien, (egal wie, ob gebogen oder gerade, ob gekreuzt, oder vielleicht auch Schleifen) um das Rechteck in verschiedene Bereiche zu unterteilen. Ich hätte zum Zeigen wohl doch etwas fester mit dem Bleistift zeichnen sollen… Naja, jetzt ist es so…
Jeder dieser Bereiche ist für ein anderes Muster vorgesehen. Du kannst anfangen, wo Du willst. Such Dir z. B. die ungewöhnlichste Form heraus und fang hier an. Ich habe mir den Bereich oben rechts ausgeguckt.
Und schon geht es los. Hier habe ich das leicht verformte Dreieck dazu genutzt weitere ebenso verformte Dreiecke immer kleiner werdend zu zeichnen. Gleich werde ich noch die entstandenen Zwischenräume abwechselnd schwarz ausmalen. Und der Beginn des nächsten Musters ist auch schon dazu gekommen.
Im nächsten Bereich habe ich mich an „Schnörkeln“ probiert. Ich mag diese geschwungenen Linien. Aus der Mitte heraus habe ich erst die großen Kringel bis nach außen gezeichnet und dann die kleineren eingefügt. Das ganze sah mir noch etwas zu leer aus, deswegen habe ich sie noch mit unterschiedlich großen Punkten verziert. Wenn Du die Linien unterschiedlich dick zeichnest, wird es etwas interessanter anzuschauen. Bei den Kringeln habe ich den Anfang jeweils etwas verdickt.
Ich zeige Dir einfach ein paar Fotos hintereinander, ohne viel dazu zu schreiben. Zu Musteranleitungen komme ich später noch in einem anderen Artikel.
Du brauchst übrigens nicht, wie ich hier, so der Reihe nach vorgehen. Zentangle und auch Doodle Zeichnungen sollen entspannen, also auf keinen Fall streng nach Vorschrift und immer schön eins nach dem anderen vorgehen. Such Dir einfach immer den Bereich aus, der Dich gerade anspricht, für den Dir vielleicht gerade ein Muster in den Kopf gekommen ist.
So, fertig? Ja, manche hören hier auf. Die Bleistiftstriche werden stehen gelassen und das Zentangle ist fertig. Ich persönlich mag es lieber, die Bleistift Vorzeichnung weg zu radieren. Dafür schattiere ich dann die einzelnen Muster noch ein bisschen mit Bleistift und Papierwischer. Der dient nur dazu die Schattierung etwas weicher aussehen zu lassen.
So und dann kommt das schwierigste 😉 Wie herum gehört denn nun Dein Zentangle / Doodle? Schau ihn Dir von allen Seiten einmal an. Die Richtung die Du am besten findest, legst Du vor Dich hin und signierst das ganze noch. Z. B. so, wie ich das hier gemacht habe, unten rechts.
Damit hast Du Dein erstes Zentangle gezeichnet. Und? hat es Spaß gemacht? Mich hat die Doodelei direkt beim ersten mal erwischt. Seitdem schaue ich mich überall nach verwertbaren Mustern um. Die kannst Du z. B. in Gardinen, Tapeten, Blumen, Schmuck…. usw. finden. Es gibt aber auch zahlreiche Internetseiten (die meisten auf englisch), die Muster zeigen. In einem meiner nächsten Artikel zeige ich Dir auch ein paar Muster.
Zur Info:
Es gibt wohl auch ein Einsteigerset, aber hier sind nur 11 Karten und einige Stifte enthalten, zu einem Preis von über 30 Euro + über 20 Euro Versandkosten nach Deutschland. Das fand ich dann doch etwas zu teuer.
Also selbst ist die Frau – Normales Druckerpapier ist etwas zu dünn, die schwarzen Ink-Stifte drücken sich etwas durch, also habe ich mir einen Skizzenblock von Rotbart gekauft (rechts der Amazon-Link), der ein wenig dickeres Papier hat und dieses in 9 x 9 cm (bzw. 10,5 x 10,5 cm) Teile zerschnitten. Bei Amazon, aber sicher auch in anderen Künstlerbedarfs Geschäften gibt es Fineliner in verschiedenen Stärken. Sehr schön sind z. B. die Staedtler 308 SB6P Pigment Liner, die man ebenso gut nutzen kann. (rechts der Amazon-Link) Wenn Du Dich vorhin gefragt hast, was ein Papierwischer ist – diese unscheinbaren Teile habe ich gemeint. (rechts Amazon-Link) Dazu noch einen Bleistift, mehr braucht man zum Zentanglen / Doodlen nicht.Diese Artikel könnten Dich auch interessieren:
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ich zeichne seit zirka 1 jahr und suche immer wieder neue ideen und inputs durch Bloggs wie von dieser seite
ja, man wird schon ein bisschen „süchtig“ 😉
Hallo,
habe die Zentanglemethode vor ein paar Tagen auf Facebook und YouTube entdeckt und muss sagen, sie gefällt mir sehr gut. Nun meine Frage: Ich bin bibeltreue Christin und möchte wissen ob es sich bei dieser Methode um eine fernöstliche „Entspannungs-Yoga-Maltechnik“ handelt oder ob das was ganz normales ist ohne religiösen Hintergedanken. Leider ist das hier die erste deutsche Seite zu diesem Zentangle Thema.
Vielen Dank für die Antwort schonmal im Voraus
Yasemin Schweinberger
Hallo Yasemin,
ich bin bisher nicht auf die Idee gekommen, diese Zeichnenart tatsächlich mit Religion in Verbindung zu bringen. Viel mehr verbinde ich sie mit der entspannenden Wirkung und dem Spaß am Gestalten und Zeichnen. Warum heißt es dann Zentangle? Aus meiner Sicht haben sich da einfach ein paar findige „Geister“ einen Namen ausgedacht. Ach, und die Methode wurde in Amerika „erfunden“, zumindest unter diesem Namen… 🙂 Zen ist ja ein Begriff, den jeder in Zusammenhang mit dem Begriff „Entspannung“ kennt. Und entspannend ist es wirklich, ich kann beim Zeichnen der Muster wirklich gut abschalten. Ein schöner Nebeneffekt ist auch, dass viele, die einmal mit dem Muster Zeichnen angefangen haben nach und nach mutiger werden und sich zeichnerisch mehr zutrauen und mehr ausprobieren. Das finde ich schön.
Wie gesagt, ich verbinde es mit nichts religösem.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Liebe Grüße
Tina
Klasse, das werde ich demnächst probieren.
Hallo Astrid,
das kann ich auf jeden Fall empfehlen. Aber Vorsicht, es besteht Sucht Gefahr 😉
Liebe Grüße
Tina
Hallo,
ich liebe Zentangle und kann mich dabei hervorragend entspannen. Sogar meine Kinder gucken mir dabei zu und werden das bald auch können. Und durch die vielen verschiedenen Muster wird einem nie langweilig.
Ich setze Zentangle mittlerweile auch auf Grußkarten u.ä. ein. Es wertet das Geschenk immer noch mal auf.
Viele Grüße,
David Goebel
Hallo David,
da hast du recht, es wird und wird nicht langweilig. Und ansteckend ist es auch noch, ich habe schon einige Familien Mitglieder zum Muster zeichnen gebracht ?
Liebe Grüße
Tina
Hallo Frau Floßdorf,
ich habe mich von Ihren Ausführungen inspirieren lassen und ein Doodle mit geschwungenen und teilweise offenen Seiten für meine Frau gemalt.
Das hat ihr sehr gefallen und es löst tatsächlich eine gewisse Starre auf. Aber es macht es schwer, die richtige Ausrichtung zu finden. Ich habe es um 90° gedreht und erst dann signiert (Ihr Tipp!).
Alles Gute
Oliver Tank
Hallo Herr Tank,
ein sehr schönes Doodle haben Sie da gemalt. Es verbreitet mit seinen Farben direkt gute Laune ?
Ja, die „richtige“ Ausrichtung zu finden ist manchmal nicht ganz einfach. Ich drehe ein Bild manchmal ein paar Mal hin und her bis ich mich entscheide…
Das Zendoodle sieht sehr hübsch aus. 🙂
Rechtschreibung und Zeichensetzung üben wir aber noch. Ein guter Anfang wäre, den Begriff Durchkopplung nachzuschlagen.
Gut erklärt, gefällt mit echt gut 🙂
Danke schön ?
Hallo Tina! Dein Blog ist super! Eigentlich war ich „nur“ auf der Suche nach einer Erklärung für Zentangel und bin auf deinem Blog gelandet. Vielen Dank für die „Erleuchtung“ diesbezüglich. Werde da auch noch schön weiter stöbern… mach weiter so! Du hast das wirklich drauf, sowohl das Kreative wie auch die Erläuterungen dazu. Danke! Lg Marcia
Wow, vielen vielen Dank, dass freut mich sehr.
Lieben Dank für die tolle Erklärung – ich habe mir gestern ein Buch darüber gekauft – aber das hätte ich mir ja fast sparen können, wenn ich mich hier so umsehe!
Vielen Dank… wirklich gut erklärt!!
Lieben Dank für die tolle Erklärung – ich habe mir gestern ein Buch darüber geklauft – aber das hätte ich mir ja fast sparen können, wenn ich mich hier so umsehe!
Vielen Dank… wirklich „marion-sicher“ erklärt!!
Hallo Marion,
danke für den lieben Kommentar. Schön, dass Dir meine Erklärung gefallen hat.
Liebe Grüße
Tina
Dein Tangle gefällt mir total gut! Super! 🙂
Hallo Anya,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar.
Liebe Grüße
Tina